Einen großen Schritt nach vorne hat die Steinbacher Sprinterin Helen Baumgarten beim traditionellen Kurpfalz Meeting in Weinheim gemacht. Erstmals stand bei ihrem Ergebnis über die 100 Meter Distanz eine Elf vor dem Komma. Mit ihren 11,95 Sekunden katapultiert sie sich auf Platz drei der aktuellen Deutschen U18 Rangliste im Sprint.
In diesem Jahr als Light-Version durchgeführt, waren erstmals seit dem Corona Shutdown wieder Zuschauer (300) bei einem Leichtathletik Meeting im Sepp Herberger Stadion zugelassen. Diese sahen eine ganze Reihe von nationalen Topleistungen. Dabei standen natürlich Stars wie Weltmeisterin Malaika Mihambo, die über 100 Meter antrat und 11.47 Sekunden sprintete, Karlsruhes Topweitspringer Julian Howard, der in diesem Jahr erstmals die acht Meter Marke übersprang oder Sprintsieger Deniz Almaz (Wolfsburg), mit seiner neuen deutschen Jahresbestleistung von 10,08 Sekunden im Mittelpunkt. Ebenso wie im 100 Meter Sprint der Frauen Rebecca Haase (Wetzlar), die im Finale mit herausragenden 11,32 Sekunden knapp vor Lisa Nippgen (Mannheim) gewann.
Über die gleiche Distanz war Helen Baumgarten im U20 Wettbewerb am Start. Obwohl sie noch in der U18 Klasse startberechtigt ist, mischte sie die ältere Konkurrenz kräftig auf und lief als Vorlaufsiegerin mit 11,95 Sekunden erstmals unter 12 Sekunden. Dank ihrer neu gewonnen Beschleunigungsfähigkeit verbesserte sie ihre bisherige Bestzeit bei optimalen Bedingungen um 25 Hundertstel Sekunden. Im Finale, nur 45 Minuten nach dem Vorlauf, musste sie sich mit 12,04 Sekunden nur der Siegerin Sophie Bleibtreu (Wattenscheid) knapp geschlagen geben. Ebenfalls auf Rang zwei kam im B-Finale die zweite Steinbacher Sprinterin Corinne Gibilisco. Zeitgleich mit der Siegerin verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung auf 12,33 Sekunden und unterbot dabei erneut die Qualifikationsleistung für die Deutschen U20 Meisterschaften, die am ersten Septemberwochenende in Heilbronn stattfinden.
Trotz Temperaturen von über 35 Grad ging Helen Baumgarten zum Abschluss des Meetings auch noch über die 200 Meter an den Start. Trotz etwas zögerlichen Beginns und nach den ersten 100 Metern noch auf Position drei liegend, zeigte sie Kämpferqualitäten und Stehvermögen und siegte am Ende noch deutlich vor der älteren Konkurrenz. Mit 24,82 Sekunden kam auch hier überraschend noch eine neue Freiluftbestleistung heraus. Sehr zufrieden zeigte sich auch Trainer Michael Schlicksupp, der vor allem auf der langen Sprintstrecke das größere Potenzial sieht und die Pause bis zu den nationalen Titelkämpfen noch für ein Experiment über die 400 Meter Hürdenstrecke nutzen will.